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Empfehlungen für Ärtze bei der Erstellung der richtigen Diagnose und dem Angebot der richtigen Behandlung

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Wie man die richtige Diagnose stellt?

Das Verschlucken von Knopfzellen wird häufig aus verschiedenen Gründen falsch diagnostiziert, u.a:

  • Das Verschlucken von Batterien, insbesondere von kleinen Kindern, ereignet sich nicht immer vor Zeugen.
  • Das Verschlucken von Batterien ruft keine spezifischen Symptome hervor. Das Verschlucken von Lithium-Knopfzellen kann grippeähnlichen Symptomen sehr ähneln.
  • Verschluckte Knopfzellen können irrtümlich mit Münzen verwechselt werden.

Verschluckte Knopfzellen können sehr gefährlich sein, wenn sie in der Speiseröhre stecken bleiben. Dies erfordert eine sofortige medizinische Behandlung. Das Risiko ist insbesondere für Lithium-Knopfzellen groß, da diese eine höhere Spannung aufweisen. Ein größerer Durchmesser erhöht zusätzlich die Gefährdung, da die Batterie dann eher in der Speiseröhre stecken bleibt.

Wenn der behandelnde Arzt sich nicht sicher ist, um welchen Batterietyp es sich bei der verschluckten Batterie handelt, sollte die Behandlung auf der Annahme basieren, dass es sich um eine Lithium-Batterie handelt, da hiervon das höchste Risiko ausgeht.

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Wenn das Verschlucken einer Batterie vermutet wird, sollten die nachfolgenden Leitlinien befolgt werden:

  • Die Patienten sollten keine Nahrung oder Flüssigkeiten zu sich nehmen bevor eine Röntgenuntersuchung bestätigt hat, dass die Batterie nicht in der Speiseröhre feststeckt.
  • Wenn der Patient keine Symptome zeigt, nehmen Sie sich bis zu 5 Minuten um die Identifizierungsnummer auf der Verpackung oder einer übereinstimmenden Batterie zu bestimmen (sofern die Information verfügbar ist)
  • Führen Sie für Kinder bis zu 12 Jahren unmittelbar eine Röntgenuntersuchung durch, wenn diese eine Knopfzelle verschluckt haben, unabhängig von der Größe der verschluckten Batterie. Für Kinder die älter sind als 12 Jahre wird eine Röntgenuntersuchung empfohlen, sofern die Knopfzelle größer als 12 mm im Durchmesser ist, typische Symptome auftreten, wenn mehr als eine Batterie verschluckt wurde, wenn ein Magnet verschluckt wurde oder wenn eine Vorerkrankung der Speiseröhre vorliegt.
  • Warten Sie nicht bis sich Symptome entwickeln. Lithium-Knopfzellen können in der Speiseröhre innerhalb von 2 Stunden ernsthafte Verätzungen verursachen. -Patienten könnten zunächst keine Symptome zeigen oder aber die Folgenden: Erbrechen, Husten, reduzierter Appetit, übermäßiger Speichelfluss, krankhafte Atemgeräusche, Schluckstörungen, Fieber oder Erbrechen von Blut.
  • Knopfzellen in der Speiseröhre müssen sofort entfernt werden. Eine endoskopische Entfernung wird empfohlen, da die direkte Darstellung der Speiseröhre für die Art der Behandlung entscheidend ist.
  • Es ist zu berücksichtigen, dass eine Perforation der Speiseröhre oder Fisteln zur Luftröhre oder größeren Gefäßen noch bis zu 28 Tage nach Entfernung der Batterie auftreten können. Eine Nachsorge sollte entsprechend geplant werden. Atembeschwerden und eine Lähmung der Stimmbänder durch feststeckende Batterien im oberen Bereich der Speiseröhre müssen in Betracht gezogen werden. Es ist wichtig zu erwähnen dass Stenosen des Ösophagus und eine Spondylodiszitis meist erst Wochen oder Monaten nach dem Verschlucken offensichtlich werden.
  • Sofern die Knopfzelle die Speiseröhre passiert hat und keine Verletzung des Magen-Darmtraktes offensichtlich ist (d.h. keine Symptome vorhanden sind), sollte man zulassen, dass die Batterie den Körper auf natürlichem Weg verlässt.
  • Eine ärztliche Behandlung ist jedoch notwendig, sofern entsprechende Symptome auftreten oder eine große Knopfzelle (Durchmesser größer 20 mm) den Pylorus nicht binnen 4 Tagen passiert. Bei allen anderen Fällen des Verschluckens von Batterien sind die Patienten in der Lage, ihren Zustand zu Hause zu beobachten und zwar bei normaler Ernährung und regelmäßiger Bewegung, bis die Batterie den Körper verlassen hat.
  • Der Austritt der Batterie sollte mittels einer Stuhl-Untersuchung bestätigt werden. Anderenfalls sollten die Röntgenaufnahmen wiederholt werden, sofern der Austritt nicht binnen 10-14 Tagen belegt ist.

Die vorliegende Handlungsempfehlung basiert auf den Beiträgen von Spezialisten die umfangreiche Erfahrungen auf diesem Feld mitbringen.

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